Die Marke von 3 Euro scheint für die Aktie von PNE Wind nicht zu überwinden. Das war im letzten Herbst schon mal anders, aber die Pläne für eine EEG-Revision in Deutschland kippten den Aufwärtstrend. Obwohl das Gesetz im Anschluss deutlich entschärft wurde und PNE Wind ausreichend Spielraum für Wachstum lässt, steht der Durchbruch bei der Aktie noch aus.
Kurz, nachdem die Aktie von PNE Wind im letzten Oktober auf ein Fünf-Jahres-Hoch bei 3,42 Euro gestiegen war, sorgten Pläne der Großen Koalition im Bezug auf kräftige Einschnitte bei der Windenergie-Förderung für einen satten Rücksetzer.
Wie von uns vermutet (siehe PNE Wind: Bedrohung wird total überschätzt) wurden die Pläne im politischen Poker weitgehend entschärft. Im Rahmen der jüngsten Quartalszahlenveröffentlichung hat PNE Wind vorgerechnet, dass der Förderzeitraum bei dem Vorzeigeprojekt in Chransdorf, mit 57 MW das größte deutsche Onshoreprojekt in der Unternehmensgeschichte, nur etwa 10 Prozent geringer ist - bei einem immer noch stattlichen Tarif von 8,9 Cent / KWh. Die Reduktion kann zudem zum Teil durch Kosteneinsparungen (etwa bei Turbinen) aufgefangen werden, so dass die Projektentwicklung durch das neue EEG nicht gebremst wird.
Erstaunlicherweise hat diese Planungssicherheit in Deutschland der Aktie keinen Schub gegeben. Das mag daran liegen, dass die Anleger angesichts der aktuellen Zahlen die Renditeziele des Unternehmens anzweifeln.
Im ersten Halbjahr 2014 hat PNE Wind zwar den Umsatz auf 117,9 Mio. Euro vervielfacht, dabei aber nur ein mageres EBIT von 2,8 Mio. Euro erzielt. Da sieht das Management-Ziel für das operative Ergebnis in den Jahren 2014 bis 2016 - 110 bis 130 Mio. Euro - doch relativ ambitioniert aus.
Doch der Schein trügt: Im ersten Halbjahr hat PNE Wind vor allem das Brot und Butter-Geschäft abgearbeitet, nämlich den Verkauf von Onshore-Projekten in Deutschland. Im zweiten Halbjahr könnten aber zwei größere britische Projekte veräußert werden, die deutlich wertvoller sind, als die deutschen Pendants. Das wiederum sollte einen kräftigen Hebel auf die Gewinnentwicklung ausüben.
Bis Ende 2016 könnte das Unternehmen etliche weitere Perlen aus dem Onshoreportfolio verkaufen, außerdem auch noch rund 30 Mio. Euro an Meilensteinzahlungen aus Offshoreprojekten einnehmen. Diese würden direkt in den Gewinn fließen und damit die Managementprognose absichern.
Die Perspektiven von PNE Wind sind damit stimmig. Sobald vom Unternehmen eine Meldung über einen lukrativen Verkauf eines britischen Projekts veröffentlicht wird, dürfte die Aktie anspringen und eventuell dann auch die Marke von 3 Euro knacken. Wer auf dieses Szenario setzen will, sollte sich schon im Vorfeld positionieren.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass erfolgreiche Projektverkäufe die Aktie von PNE Wind beflügeln werden, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der Deutschen Bank mit einem Hebel von 1,9 nutzen. Die Barriere liegt bei 1,55 Euro.
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