Auf dem deutschen Kurszettel tut sich was in der Softwarebranche. So steht für GK Software nach der erfolgreichen Übernahmeofferte von Fujitsu wohl bald das Delisting an, während die Aktie von VOQUZ Labs seit März neu handelbar ist. Das Unternehmen ist ein Spezialist für das Software Asset Management und verfolgt ehrgeizige Wachstumspläne.
GK Software (ISIN: DE0007571424) zählt zu den beeindruckendsten Erfolgsstorys unter den deutschen Softwarehäusern. Der Spezialist für Einzelhandelssoftware hat in den letzten Jahren kontinuierlich Marktanteile gewonnen und zählt zu den weltweit führenden Anbietern in seiner Branche. Der Umsatz ist seit 2013 von 42,5 Mio. Euro auf zuletzt 152,1 Mio. Euro gestiegen, was einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 15 Prozent p.a. entspricht. Das EBIT wurde in dieser Dekade von 1,0 auf 16,8 Mio. Euro vervielfacht.
Auf die starke Entwicklung und die aussichtsreichen Wachstumsperspektiven ist der Fujitsu-Konzern aufmerksam geworden, der im März ein Übernahmeangebot zu 190 Euro je Aktie abgegeben hatte und damit erfolgreich war - im ersten Schritt wurden rund 66 Prozent der ausstehenden Anteile erworben. Darauf folgte das für ein Delisting vorgeschriebene weitere Erwerbsangebot, das mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Ende der Börsennotiz von GK Software führen wird. Die Verkäufer der Aktie werden es mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen. Einerseits haben sie massiv von der positiven Entwicklung profitiert - allein in den letzten drei Jahren beträgt die Performance mehr als 200 Prozent. Andererseits müssen sie nun nach anderen attraktiven Anlagealternativen Ausschau halten.
Da könnte durchaus VOQUZ Labs (ISIN: DE000A3CSTW4) in den Blick rücken - ein noch kleiner Spezialist für das Software Asset Management in der SAP-Welt, der aber ehrgeizige Wachstumspläne verfolgt. Mit der VOQUZ-Software samQ können SAP-Lizenzen gemanagt und optimiert werden, das einlizenzierte Programm setQ fokussiert sich hingegen auf Zugriffsberechtigungen. Im letzten Jahr hat das Unternehmen einen Umsatz von 4,7 Mio. Euro (+21 Prozent) erwirtschaftet, musste wegen Expansionskosten aber einen EBITDA-Rückgang um 35 Prozent auf 0,6 Mio. Euro hinnehmen. Die Marge lag aber trotzdem noch bei respektablen 13,2 Prozent. In diesem Jahr wird das Wachstum zusätzlich mit zwei neuen Produkten vorangetrieben: Während mit visoryQ eine Standardisierung von Beratungsleistungen für SAP-Kunden gelungen ist, ermöglicht eine im ersten Quartal erworbene Software, die nun als remQ vermarktet wird, Compliance-Überprüfungen in der SAP-Welt. So soll es weitergehen, das Portfolio wird kontinuierlich ausgebaut, organisch und mit Übernahmen, um SAP-Nutzern umfassende Optimierungsmöglichkeiten zu bieten.
Die Aktie sollte im Auge behalten werden. Der in Wien erstgelistete Titel ist seit März in Deutschland an der Regionalbörse München handelbar. Noch findet VOQUZ Labs an der Börse wenig Beachtung und die Liquidität ist gering, aber das könnte sich bei einer Fortsetzung der Wachstumsstory ändern. Die Analysten von SMC-Research leiten aus den Expansionschancen jedenfalls aktuell ein Kursziel von 27,70 Euro ab, das deutlich über dem aktuellen Kursniveau liegt (aktien-global.de, 13.06.2023, 9:02).
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