Die Aktie von Daimler hat einen ersten Pullback geschafft, zurück bis zum Zwischentief aus dem letzten Herbst. Dann setzten Gewinnmitnahmen ein, die auch von den Meldungen über einen möglichen Abgasskandal befeuert wurden - in den USA gibt es schon eine Sammelklage.
Jetzt hat auch Daimler in den USA eine Anklage wegen deutlich erhöhter Abgaswerte am Hals. Im Kern geht es dabei allerdings um einen anderen Sachverhalt als bei VW. Die Schwaben haben nicht etwa illegale Manipulationssoftware eingesetzt, sondern schon vorher eingeräumt, dass zum Schutz von Bauteilen die Abgasnachbehandlung temporär gedrosselt wird. Das führe zum Überschreiten der Grenzwerte, sei aber im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben.
Diese Praxis, die in der Autoindustrie vermutlich weit verbreitet ist, wird nun in den USA gerichtlich überprüft. Als positives Zeichen werten wir, dass sich bislang keine offiziellen Stellen eingeschaltet haben. Das spricht dafür, dass das Management mit seiner Auslegung Recht haben könnte.
Auch Analysten zeigten sich in einer ersten Reaktion wenig aufgeregt. Warburg sieht zwar eine etwas erhöhte Unsicherheit, vertraut aber auf das Management-Dementi, während die Societe Generale aktuell keine größeren Risiken ausmachen kann. Beide bleiben bei Kurszielen deutlich über der aktuellen Notierung.
Wenn sich die erste Aufregung gelegt hat und der Gesamtmarkt nach der fälligen Konsolidierung wieder anzieht, dürfte die günstig bewertete Daimler-Aktie erneut zu den Gewinnern zählen.
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