Ab Freitag öffnen in Berlin wieder die Tore der IFA und natürlich ist auch die Deutsche Telekom bei dieser Branchenmesse für Verbraucherelektronik am Start. Eine gute Gelegenheit, sich angesichts der jüngsten Unsicherheiten wieder von einer besseren Seite zu präsentieren.
Schaut man auf den Aktienkurs der letzten Wochen, scheint der Optimismus bei den Anlegern hinsichtlich der kurzfristigen Perspektiven für die Deutsche Telekom verflogen zu sein. Dies liegt vor allem an der weiteren Hängepartie, ob die Fusion zwischen dem US-Ableger T-Mobile US und dem Wettbewerber Sprint genehmigt wird. Zuletzt hatte die Telekom hier die Hoffnung geäußert, dass die Behörden noch im August erste Stellungnahmen abgeben. Bislang schweigen sie allerdings.
Und es könnte zu weiteren Verzögerungen kommen. Denn nun hat sich mit Altice ein US-Kabelanbieter zu Wort gemeldet. Das Unternehmen fordert in Richtung Telekommunikationsaufsicht FCC, dass ein Zusammenschluss nur unter großen Auflagen genehmigt werden sollte. Dies allerdings nicht ganz uneigennützig. Denn Altice versucht derzeit selbst, ins Mobilfunk-Geschäft zu expandieren und wollte dazu bislang das Mobilfunknetz von Sprint als Reseller nutzen. Deshalb fordert der Kabelanbieter auch, dass die FCC dafür sorgen soll, dass T-Mobile seine Netze für andere Anbieter offen halten muss.
Die Telekom selbst hat aber auch Probleme. So wollte man eigentlich im Sommer einen eigenen Sprachassistenten auf den Markt bringen, der dann unter anderem mit dem Amazon-Produkt Alexa konkurrieren würde. Doch nun hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass sich die Markteinführung verzögert. Wie lange, dazu will man in Kürze etwas sagen.
Immerhin gibt es durchaus auch gute Nachrichten. Denn die deutsche Telekom will nicht nur bei den Sprachassistenten die großen US-Tech-Giganten angreifen, sondern auch im Unterhaltungsbereich expandieren. So soll der konzerneigene Streaming-Dienst Entertain Medienberichten zufolge auch für Nicht-Telekom-Kunden verfügbar gemacht werden. Damit würde die Telekom in direkte Konkurrenz von Netflix und Amazon Prime Video treten.
Allerdings reichen diese Perspektiven momentan nicht aus, um der Aktie neues Leben einzutauchen. Nach der sehr erfreulichen Entwicklung im Juli gab es zuletzt einige Gewinnmitnahmen. Diese haben zwar die grundsätzlich positive Charttechnik bislang nicht nachhaltig gestört. Doch bevor hier weitere Engagements in Betracht gezogen werden, sollte es einen Sprung über das bisherige August-Hoch bei 14,38 Euro geben.
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