Nach dem Einbruch im Frühjahr tritt die Aktie von Nordex seit Monaten mehr oder weniger auf der Stelle. Vor allem die Perspektiven im deutschen Markt sorgen für Pessimismus.
Deutschland ist für Nordex ein wichtiger Markt, 37 Prozent des Auftragseingangs im letzten Jahr kamen aus dem Heimatmarkt. Doch mit Wachstum ist es ab 2017 vorbei, mit der EEG-Novelle wird der Ausbau deutlich beschnitten, nur noch 2.800 MW pro Jahr werden ausgeschrieben.
Und es kommt noch schlimmer: Den nördlichen Bundesländern mit den attraktivsten Bedingungen für Windenergie wird voraussichtlich eine relativ restriktive Ausbaubeschränkung auferlegt, da keine Netzkapazitäten zur Verfügung stehen. Damit wird es sogar fraglich, ob das Ausschreibungsvolumen ausgeschöpft werden kann. Pessimisten sehen daher Druck auf Nordex vom deutschen Markt.
Mittelfristig sind die Perspektiven durch die Gesetzesnovelle tatsächlich eingetrübt. Allerdings dürfte das Jahr 2017 davon noch relativ wenig betroffen sein, da Projekte, die bis Ende Dezember genehmigt werden, im nächsten Jahr noch weitgehend nach den bisherigen Bestimmungen umgesetzt werden. Die Delle dürfte also erst nach Abarbeitung der Pipeline kommen.
Zeit genug für Nordex, nach Kompensation zu suchen. Die absehbare Änderung dürfte schließlich ein zentraler Grund für den Zusammenschluss mit Acciona Windpower gewesen sein. Das übernommene Unternehmen ist in vielen Wachstumsmärkten stark, das Geschäft von Nordex könnte sich daher verlagern.
Insgesamt halten wir es in jedem Fall für verfrüht, ein Ende der Wachstumsstory von Nordex auszurufen. Genau im Auge behalten sollte man aber, ob sich die hohe Dynamik im Auftragseingang fortsetzt. Hält die Serie großer Bestellungen an, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Aktie von Nordex am Ende der Konsolidierungsphase nach oben ausbricht.
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