Eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen für die Branche und vorsichtige Aussagen zur Umsatz- und Gewinnentwicklung haben die Aktie von Nordex kräftig abstürzen lassen. Kurzfristig ist das Papier reif für eine Gegenbewegung, mittelfristig müssen die Rahmenbedingungen für das weitere Marktwachstum genau im Auge behalten werden.
Die großen Indizes haben die Wahl von Trump schnell weggesteckt und letztlich sogar positiv aufgenommen. Für die Branche Erneuerbare Energien sieht das anders aus, denn der neue US-Präsident strebt eine Aufkündigung der Klimaschutzabkommen und ein Revival der Kohle an. Auch, wenn der Nordex-Chef aktuelle Projekte in Übersee kaum gefährdet sieht, könnte das Wachstum mittel- bis langfristig leiden.
Vor ähnlichen Problemen steht das Deutschlandgeschäft, wenn auch aus anderem Grund. Netzengpässe sorgen dafür, dass ab 2017 neben einem generell gedeckelten Ausbau in den attraktivsten Regionen nur noch deutlich weniger Windparks realisiert werden können, als im Durchschnitt der letzten Jahre.
Und schließlich ist da auch noch Großbritannien, das nach dem Brexit unter Umständen eigene Wege geht, auch in der Energiepolitik. Für die Branche haben sich die Wachstumsperspektiven damit insgesamt eingetrübt.
Das ist aber noch nicht für die etwas eingetrübten Umsatz- und Gewinnperspektiven von Nordex verantwortlich, denn aktuell brummt der Auftragseingang noch. Aber das Management beklagt einen verzögerten Start bei einigen Projekten, weswegen Umsatz und EBITDA-Marge im Gesamtjahr am unteren Ende der ausgegebenen Spannen - 3,35 bis 3,45 Mrd. Euro sowie 8,3 bis 8,7 Prozent (letztere wurde zum Halbjahr angehoben) - liegen werden.
Der massive Ausverkauf seit Anfang Oktober scheint zumindest kurzfristig überzogen, wir rechnen mit einer kräftigen Gegenbewegung. Mittelfristig muss sich allerdings zeigen, welches Wachstum die Branche im schwieriger gewordenen Umfeld noch generieren kann.
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