Zum Halbjahr hatte das Management von Nordex noch Hoffnung auf eine Besserung der Auftragslage gemacht, jetzt kam die kalte Dusche. Allenfalls mittelfristig soll sich das wieder ändern – ein schwacher Trost.
Das globale Zubauvolumen im Bereich der Windenergie wird 2017 erstmals seit mehreren Jahren unter dem Wert der Vorperiode liegen. Auch 2018 könnte es noch mal einen Rückgang geben, bevor sich die Lage danach wieder aufhellt. Schuld daran ist ein verringertes Tempo in China, aber auch eine Abbremsung in mehreren europäischen Ländern, darunter Deutschland.
Schon seit längerem zeichnet sich ab, dass Nordex davon stark betroffen ist. Nach einem halbwegs ordentlichen zweiten Quartal beim Auftragseingang mit einem Volumen von 572 Mio. Euro machte der Vorstand trotzdem Anfang August noch Hoffnung und wollte „Projekte an Bord holen, bei denen wir kurz vor der Ziellinie stehen“.
Das ist offensichtlich gründlich misslungen. Nach einem Auftragseingang von lediglich rund 200 Mio. Euro im dritten Quartal, ein Rückgang von 75 Prozent (!) zum Vorjahreswert, sind die Vorzeichen für 2018 düster.
Die Konsensprognosen, die bislang noch mit einem Umsatz von 3 Mrd. Euro im nächsten Jahr gerechnet hatten, sind vermutlich viel zu hoch. Damit besteht reichlich Anpassungsbedarf nach unten, was die Aktie belasten dürfte. Auch auf dem stark reduzierten Kursniveau ist die Aktie kein Kauf, es lohnt allenfalls eine kurzfristige Spekulation auf eine größere Gegenbewegung.
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