Lange Zeit hat Nordex die eigenen Prognosen und die Schätzungen der Analysten zuverlässig übertreffen können. Für das laufende Jahr zeigt sich das Management aber nun sehr vorsichtig, was gestern zu einer starken Korrektur der Aktie führte. Eine Chance für Wagemutige.
Nordex hat sich in den letzten Jahren auf das Kerngeschäft fokussiert und vor allem im Bereich der Onshorewindanlagen für Standorte mit relativ niedrigem Windaufkommen eine starke Marktstellung erobert. Diese hat sich in einem kräftigen Umsatzwachstum und in einer Verbesserung der Profitabilität niedergeschlagen.
Mit dieser starken Basis im Rücken wagt das Unternehmen nun zum zweiten Mal den Entwicklungssprung zu einem Global Player, nun mit einer Übernahme. Durch den Zusammenschluss mit Acciona Windpower verbessert Nordex vor allem die Position in den Schwellenländern.
Angesichts der noch ausstehenden Integration fällt die Prognose für 2016 erst einmal verhalten aus. Der Umsatz soll - auf organischer Als-ob-Basis - nur um einen einstelligen Prozentsatz auf 3,4 Mrd. Euro steigen, dabei wird eine EBITDA-Marge von 7,5 Prozent angepeilt. Die Konsensprognosen der Analysten im Vorfeld - 3,6 Mrd. Euro und rund 8,4 Prozent Marge - wurden damit klar verfehlt.
Da das Unternehmen zudem etwas unerwartet keine Dividende ausschütten will - die Analysten hatten im Schnitt mit 2 Cent pro Aktie gerechnet - war die Quittung an der Börse gestern harsch, am Ende notierte der Wert 6,4 Prozent unter dem Vortagsniveau.
Wir sehen nun durchaus eine Chance für Schnäppchenjäger, denn das Management von Nordex hat in den letzten Jahren hinlänglich unter Beweis gestellt, dass es konservativ plant und kommuniziert. Im Hinblick auf die Resultate in 2016 besteht damit Luft nach oben, wenn die Integration von Acciona Windpower reibungslos verläuft.
Kurzfristig hat die Aktie allerdings noch Konsolidierungsspielraum bis zur Marke von 22 Euro, daher empfiehlt sich ein Einstieg bzw. eine Aufstockung in mehreren Tranchen.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass sich die Aktie von Nordex von dem kräftigen Rückschlag bald wieder erholt, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der Citigroup mit einem aktuellen Hebel von 3,0 nutzen. Die Barriere liegt bei 17,54 Euro.
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