Die Commerzbank hat im dritten Quartal 2022 wegen Belastungen bei der polnischen Tochter einen erwarteten Gewinnrückgang erlitten, die Ziele für 2022 aber erneut bestätigt. Wenngleich die Bank noch über den Schätzungen der Analysten lag, kam das Papier kräftig unter Druck.
Nach Unternehmensangaben hat die Commerzbank im Q3 rund 195 Mio. Euro netto verdient und damit den Analysten-Konsens von 116 Mio. Euro übertroffen. Im Q3 des Vorjahres hatte die Bank 403 Mio. Euro eingefahren. Auf Basis der Neunmonatszahlen bleibt das Geldhaus auf Kurs. Das Konzernergebnis lag nach 9 Monaten bei 963 Mio. Euro (9M 2021: 9 Mio. Euro). Demnach wurden die Ziele für das Gesamtjahr 2022 erneut bestätigt.
Die Commerzbank rechnet für 2022 unverändert mit einem Anstieg des Zinsüberschusses auf über 6 Milliarden Euro, während der Provisionsüberschuss leicht niedriger als 2021 ausfallen dürfte. Der Konzerngewinn soll mehr als 1 Milliarde Euro betragen. Der Ausblick basiert auf den Annahmen, dass es nicht zu einer deutlichen Verschlechterung der konjunkturellen Lage kommt.
Möglicherweise rechneten Marktteilnehmer auch aufgrund des verbesserten Zinsumfelds mit einer Anhebung oder positiven Konkretisierung des Ziels für das Konzernergebnis. Da dies nun nicht geschehen ist, überwiegen die Zweifel für Q4. Wir sind da grundsätzlich optimistischer, behalten wegen stark steigender Preise für Energie und Rohstoffe aber die Risiken möglicher Ausfälle im Kreditportfolio im Blick und bleiben in Lauerstellung.
(aktien-global, 09.11.2022, 11:55 Uhr)
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