Nach der Trendwende beim DAX im April 2015 gehörten Banktitel wieder zu den größten Verlierern. Die Branche befindet sich in der Klemme zwischen kontinuierlich steigenden Regulierungsanforderungen und Margendruck durch die Niedrigzinspolitik der Zentralbank. Die Commerzbank hat im Zuge dessen einen Kursverlust von rund 50 % hinnehmen müssen. Damit könnten die Anleger aber über das Ziel hinausgeschossen sein.
Natürlich hat auch die Commerzbank unter den niedrigen Zinsen und der schwachen Kapitalmarktentwicklung im zweiten Halbjahr 2015 gelitten. Der Zinsdruck machte sich vor allem im Geschäft mit Privatkunden und Unternehmen negativ bemerkbar, das Investmentbankinggeschäft „Corporates & Markets“ hat zudem in einem schwierigen Umfeld im zweiten Halbjahr nur noch ein operatives Ergebnis von 112 Mio. Euro erwirtschaftet – nach 398 Mio. Euro im ersten Halbjahr. Aber die negativen Effekte konnten mit zahlreichen Wachstumsinitiativen, die zu einem Ausbau der Kundenbasis, höheren Provisionserträgen und einer kräftigen Steigerung im Baufinanzierungsgeschäft geführt haben, kompensiert werden. Insgesamt hat die Commerzbank das operative Ergebnis in 2015 um 177 % auf 1,9 Mrd. Euro gesteigert, während die Einnahmen um 11 % auf 9,8 Mrd. Euro expandierten.
Darin spiegelt sich auch wider, dass die Phase außerordentlicher Belastungen angesichts einer weitgehend abgeschlossenen Restrukturierung zu Ende geht. Im letzten Jahr hat sich die Risikovorsorge bereits von 1,1 auf 0,7 Mrd. Euro reduziert, vor allem die Abschreibungen auf „Non-Core-Assets“ sind spürbar zurückgegangen. In der laufenden Periode wird sich das Geschäft der Bank weiter normalisieren. Das operative Ergebnis könnte wegen der Marktbedingungen zwar leicht zurückgehen, ein auslaufender steuerlicher Sondereffekt könnte dabei aber für ein höheres Nettoergebnis sorgen.
In einem schwierigen Umfeld demonstriert die Commerzbank mittlerweile…