Buy on rumours – sell on facts: Eine Börsenweisheit, die zumindest heute auch für die Commerzbank galt. Ungeachtet der doch recht positiven Halbjahreszahlen 2023 und dem erneut bestätigten Ausblick suchten Anleger das Haar in der Suppe und schickten die Aktie am Vormittag gut 6 Prozent auf Talfahrt.
Die Commerzbank ist weiter in der Spur und auf Kurs Zielerreichung: In den ersten 6 Monaten des Geschäftsjahres 2023 (per 31.12.) stieg das Nettoergebnis um fast 50 Prozent auf über 1,1 Mrd. Euro. Möglicherweise waren es die erneuten Belastungen durch die Schweizer-Franken-Kredite der polnischen Tochtergesellschaft mBank, die den Anlegern missfielen. So steuerte die mBank nochmals Sonderbelastungen über 347 Millionen Euro im zweiten Quartal bei. Da diese Belastungen bereits im Juni angekündigt wurden, erscheint uns die Kursreaktion überzogen.
Für das Gesamtjahr 2023 rechnet das Geldhaus weiterhin mit einem Konzernergebnis deutlich über dem Vorjahreswert (GJ 2022: 1,4 Mrd. Euro). Ebenso wurde das Ziel einer Ausschüttungsquote von 50 Prozent des Konzerngewinns nach Abzug der AT-1-Kuponzahlungen bestätigt. Der Ausblick für den Zinsüberschuss beträgt jetzt zudem mindestens 7,8 Milliarden Euro 2023. Etwas Wasser in den Wein muss das Management dann aber doch gießen: Der Ausblick basiert weiter auf der Annahme, dass es nur zu einer milden Rezession kommt und hängt zudem von der weiteren Entwicklung bei den Schweizer-Franken-Krediten der mBank ab.
Die mBank bleibt ein Makel bei der Commerzbank. Eine endgültige Lösung für das Problem wäre wünschenswert, ist aktuell aber nicht in Sicht. Wir halten das Papier unter langfristigen Gesichtspunkten dennoch für unverändert aussichtsreich.
(aktien-global, 04.08.2023, 10:45 Uhr)
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