Und wieder mal treiben Übernahmegerüchte die Aktie der Commerzbank. Dieses Mal ist es allerdings ernster. Mit hoher Wahrscheinlichkeit läuft es auf ein absehbares Szenario hinaus.
Die Commerzbank plagen offensichtlich Ängste vor einer Übernahme. Medienberichten zufolge sollen Goldman Sachs und Rothschild mandatiert worden sein, um mögliche Abwehrmaßnahmen auszuloten. Dies sei eine Reaktion auf den Einstieg des US-Investors Cerberus im Sommer.
Die Aktie ist daraufhin auf den höchsten Stand in diesem Jahr gestiegen. Das immer wieder aufflammende Gerücht scheint dieses Mal in der Tat mehr Substanz zu haben. Interessenten gibt es offenbar genug, kolportiert werden die üblichen Verdächtigen, von BNP Paribas über Credit Agricole bis hin zu Unicredit, auch die Deutsche Bank ist noch nicht aus dem Rennen – hat aber im Moment andere Probleme.
Die Frage ist, was der Staat als größter Anteilseigener will – und ob er bereit ist, auch unter dem Einstandspreis von 26 Euro je Aktie zu verkaufen. Hier muss man ohnehin abwarten, wie sich eine neu formierte Bundesregierung positioniert.
Zeit ist insgesamt ein wichtiger Faktor, denn mit einer Verschiebung einer Übernahme bis mindestens in das Jahr 2018 könnten die Interessenten zunächst abwarten, ob die Commerzbank mit der Umsetzung ihrer Strategie vorankommt. Und ob dem Management eine Antwort auf das hartnäckig anhaltende Zinstief einfällt, das zuletzt die Ergebnisse wieder belastet hat. Das Thema bleibt weiter hochakut, da der Anstieg der langfristigen Zinsen in Deutschland zum Erliegen gekommen ist.
Dennoch scheint am Ende eine Übernahme der sanierten Commerzbank logisch, da die europäische Bankenlandschaft weiter als konsolidierungsreif gilt. Wer auf das Szenario jetzt spekulieren will, muss aber Geduld und gute Nerven mitbringen, denn die am 9. November anstehenden Zahlen könnten die Euphorie schon wieder dämpfen.
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