Die Aktie der Commerzbank zählt zu den positiven Überraschungen des jüngsten Kursaufschwungs beim DAX. Während der deutsche Leitindex vom Dezembertief zum vorläufigen Zwischenhoch um 8,6 % zulegen konnte, summierte sich der Zugewinn der Commerzbank auf 22,5 % – eine beeindruckende Outperformance. Da der Titel in der Vergangenheit nach Zwischenrallies immer wieder eingeknickt ist, stellt sich die Frage, ob die Erholung der letzten Monate erneut nur ein Strohfeuer darstellt, oder ob die Trendwende gelungen ist.
Die Commerzbank spürt im operativen Geschäft weiter Gegenwind. Das Niedrigzinsumfeld hat zuletzt vor allem die Erträge im Firmenkundengeschäft zusammenschmelzen lassen, nach neun Monaten lag der operative Überschuss in diesem Segment mit 640 Mio. Euro um rund 30 % unter dem Vorjahr. Noch schwächer entwickelte sich das Investmentbanking („Corporates & Markets“) mit einem Einbruch von 410 auf 147 Mio. Euro. Insgesamt musste der Konzern von Januar bis September deswegen einen operativen Gewinneinbruch von 1,56 auf 1,06 Mrd. Euro hinnehmen. Wegen umfangreicher Sonderabschreibungen reduzierte sich das Nettoergebnis sogar von 891 auf 96 Mio. Euro.
Aber immerhin: Die Commerzbank arbeitet noch profitabel. Angesichts eines sehr niedrigen Kurs-Buchwertverhältnisses von 0,32 ist schon das eine gute Nachricht für die Aktie. Und mit dem Programm „Commerzbank 4.0“ des neuen Vorstandschefs Zielke und der damit einhergehenden weiteren Fokussierung auf die Kernaktivitäten könnte der Turnaround durchaus gelingen. Zumal die Zeichen in der Geldpolitik – zumindest in Übersee – auf eine Normalisierung des Zinsumfelds hindeuten. Als Risikofaktoren bleiben allerdings…
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