Murmeltier-Tag bei der Commerzbank: Das Frankfurter Bankhaus erwartet nach einem EuGH-Urteil weitere Belastungen für das Schweizer-Franken-Kreditportfolio der Tochter mBank. Positiv: An den Gesamtzielen für 2023 muss erstmal nicht geschraubt werden.
Insgesamt geht es um eine zusätzliche Vorsorge für Schweizer-Franken-Kredite von 342 Millionen Euro. Nach Unternehmensangaben wird das operative Ergebnis der Commerzbank im 2. Quartal in entsprechender Höhe belastet. Insgesamt soll sich die Vorsorge der mBank für die Rechtsrisiken aus den Schweizer-Franken-Krediten nun auf rund 7,5 Milliarden Zloty (rund 1,7 Milliarden Euro) belaufen.
Das Ergebnisziel im Gesamtkonzern für 2023 tasten die Frankfurter zunächst nicht an. Demnach soll unverändert ein deutlich höheres Konzernergebnis als im Jahr 2022 eingefahren werden. Allerdings schränkt das Kreditinstitut ein, dass der Ausblick von der weiteren Entwicklung bei den Schweizer-Franken-Krediten der mBank abhängt. Zudem basiert die Guidance weiterhin auf der Annahme, dass es lediglich zu einer milden Rezession in Deutschland kommt.
Der gescheiterte Verkauf der polnischen Tochter wird immer mehr zum Bumerang für die Commerzbank. Statt einem Ende mit Schrecken nimmt der Schrecken nun kein Ende. Hier muss schleunigst eine Lösung gefunden werden. Doch ändern auch die erneuten Belastungen nichts an der insgesamt starken Entwicklung der vergangenen 2 Jahre. Unter langfristigen Gesichtspunkten halten wir die Aktie daher für interessant.
(aktien-global, 26.06.2023, 10:00 Uhr)