Die Commerzbank ist operativ auf einem guten Weg. Der Personalabbau schreitet schneller als zunächst geplant voran und die Risiken aus dem Russland-Geschäft sind eingepreist. Nun kommt mit der Sonderbelastung bei der mBank wieder ein Querschuss aus Polen.
Nachdem die polnische Tochter bereits im vierten Quartal 2021 für eine Sonderbelastung bei der Commerzbank sorgte, ist es im dritten Quartal 2022 wieder soweit: Durch eine in Polen geltende gesetzliche Regelung zur Zins- und Tilgungsstundung für private Immobilienfinanzierungen wird das operative Ergebnis der Commerzbank im Q3-Abschluss mit 210 bis 290 Mio. Euro einmalig belastet.
Trotz der Ertragsbelastung bei ihrer polnischen Tochtergesellschaft rechnet das Geldhaus weiterhin mit einem Konzernergebnis von mehr als 1 Milliarde Euro im Geschäftsjahr 2022. Diese Prognose setzt allerdings voraus, dass es nicht zu einer deutlichen Verschlechterung der konjunkturellen Lage kommt und keine wesentliche Erhöhung der Vorsorge für das Schweizer-Franken-Portfolio der mBank erforderlich sein wird.
Bereits im Geschäftsjahr 2020 sollte die mBank veräußert werden. Der Deal platzte. Seitdem sorgte die Tochter immer wieder für Negativschlagzeilen. Das ist gerade aktuell umso ärgerlicher, da die Commerzbank aufgrund der erfreulichen Entwicklung im Restrukturierungsprozess durchaus Potenzial für eine positive Überraschung hätte. Dennoch ist die jüngste Zielbestätigung trotz der Sonderbelastung ein starkes Signal. Daher erwarten wir von der planmäßigen Vorlage der Q2-Zahlen am 3. August zumindest keine Negativüberraschungen. Wir beobachten das Papier weiter.
(aktien-global, 18.07.2022, 11:50 Uhr)
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