Die Commerzbank bekommt neuen Gegenwind aus Polen: Eine zusätzliche Vorsorge für das Schweizer-Franken-Portfolio der Tochter mBank sorgt für eine weitere Ertragsbelastung von umgerechnet rund 490 Mio. Euro. Dennoch hält das Frankfurter Geldhaus an den Zielen für 2022 fest.
Die gute Nachricht zuerst: Trotz der erneuten Ertragsbelastung durch die polnische Tochter will die Commerzbank im Geschäftsjahr 2022 (per 31.12.) ein Konzernergebnis von mehr als 1 Mrd. Euro einfahren. Im aktuellen Umfeld sind jedoch Bedingungen an diese Zusage geknüpft: So setzt die Prognose weiterhin voraus, dass sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der geopolitischen Situation nicht deutlich verschärfen und die Unsicherheiten über die Energieversorgung keine signifikante Erhöhung der Risikovorsorge für potenzielle zukünftige Kreditausfälle erfordern.
Bereits im Juli 2022 hatte die mBank mit einer erhöhten Risikovorsorge aufgewartet. Die jüngst vermeldete Vorsorge wird ebenfalls im dritten Quartal gebucht und belastet dementsprechend das Ergebnis. Dennoch rechnet die Commerzbank für das dritte Quartal mit einem positiven operativen Ergebnis – sofern wegen der Energieversorgung keine weitere signifikante Bildung von Risikovorsorge notwendig wird.
Trotz aller Unabwägbarkeiten schlägt sich die Commerzbank bezogen auf die Jahresziele recht wacker. Da die stark steigenden Preise für Energie und Rohstoffe zu Ausfällen im Kreditportfolio führen können, raten wir aber zunächst in Lauerstellung zu bleiben.
(aktien-global, 28.09.2022, 16:30 Uhr)
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