Mit einem kräftigen Satz hat die Aktie der Commerzbank gestern die Italien-Sorgen abgestreift. Die Bodenbildung des Titels gewinnt so an Substanz. Wir sehen vor allem einen zentralen Treiber.
Kurz, ganz kurz haben die Anleger nach dem Referendum in Italien vor den potenziellen Auswirkungen auf den Bankensektor gezittert, dann ging es aufwärts. Einerseits bleibt die EZB als Hoffnungsträger - Draghi hat es bisher noch immer gerichtet. Andererseits muss der Rücktritt der Regierung Renzi gar nicht mal so schlecht sein, denn auch diese konnte die Probleme im Finanzsektor bislang nicht wirklich lösen. Vielleicht kommt jetzt erst einmal wieder eine Technokraten-Truppe an die Macht, die ohne Rücksicht auf Wiederwahlchancen richtig aufräumt.
Ohne größere Krise scheint die Aktie der Commerzbank aufgrund eines sehr hohen Abschlags zum Buchwert ein Schnäppchen. Das scheinen auch immer mehr Anleger so zu sehen, zwischen 5 und 7 Euro wurde in den letzten Monaten ein solider Boden ausgebildet. Nun könnte der Ausbruch nach oben gelingen.
Als potenzieller Triebfeder sehen wir den hohen Pessimismus der Analysten. Mehr als 80 Prozent der covernden Institute stufen die Aktie mit „Hold“ oder „Sell“ ein, das Konsens-Kursziel (inkl. der Buy-Analysen) liegt unter dem aktuellen Kurs.
Sollte sich der Kursaufschwung nun als hartnäckig erweisen, könnten einige Akteure unter Druck geraten und umfallen. Das wäre die perfekte Rallymischung - wenn eine neue Eurokrise ausbleibt.
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