Das Dementi auf die Nachricht aktueller Verkaufsverhandlungen des Bundes bezüglich des Aktienpakets von der Commerzbank kam sehr zeitnah auf die Veröffentlichung des Gerüchts. Das Problem dabei: Der Staat will seinen Bürgern nicht die Rechnung präsentieren.
BNP sollte den Gerüchten zufolge der Favorit für die Übernahme des 15,6-prozentigen Aktienpakets des Bundes sein. Als weiterer Interessent wurde zudem Unicredit genannt.
In der Tat dürfte der Staat angesichts der Stabilisierung der Commerzbank und der langen Haltedauer prinzipiell an einem Ausstieg bei dem Finanzinstitut interessiert sein. Nur will er den Steuerzahlen ungern einen Milliardenverlust präsentieren.
Auf dem aktuellen Kursniveau würde das Paket lediglich 2,2 Mrd. Euro einbringen. Damit der Bund zumindest das Geld zurückerhält, das der Rettungsfonds bereitgestellt hat, müsste der Kurs bei mehr als 26 Euro liegen.
Auch, wenn ein Käufer in diesem Fall bereit sein dürfte, einen Paketaufschlag zu zahlen, dürfte das im Moment illusorisch sein. Der Regierung bleibt also nur die Option, den Verlust zu realisieren oder den Verkauf weiter auf die lange Bank zu schieben.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die nächste Bundesregierung in dieser Frage positioniert. Bei einer FDP-Beteiligung könnte es auf einen beschleunigten Exit hinauslaufen. Zum aktuellen Zeitpunkt bleibt das Übernahmeszenario für die Commerzbank, das tatsächlich einen deutlich höheren Kurs als den aktuellen rechtfertigen würde, aber sehr spekulativ.
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