Die Zahlen der Commerzbank für das vierte Quartal sind an der Börse zunächst mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen worden, am Folgetag wurde der satte Gewinnsprung aber doch noch mit einem kräftigen Kursgewinn honoriert. Trotzdem bleibt der Wert gefährdet, wie die skeptischen Analystenkommentare zeigen.
Eine Steigerung des operativen Ergebnisses von 0,73 auf 1,02 Mrd. Euro und eine Nettogewinnvervielfachung von 81 auf 602 Mio. Euro liest sich erst mal gut. Trotzdem haben die Anleger zunächst gezweifelt, ob sie das mit höheren Kursen belohnen sollen.
Und das nicht ganz zu Unrecht, wie die skeptischen Analystenkommentare belegen. Die Entwicklung im vierten Quartal lag nämlich teilweise unter den Erwartungen, insbesondere hinsichtlich der überraschend hohen Verwaltungskosten. Gerettet wurde das Quartalsergebnis aber durch eine deutlich gesunkene Risikovorsorge.
Dennoch gab es zahlreiche Absenkungen des Kursziels, u.a. wegen der enttäuschenden Kostenziele für 2015 (Stagnation), zu geringen Fortschritten im Privatkundengeschäft und möglichen Sonderbelastungen aus Rechtsstreitigkeiten.
Vor den Zahlen hatten die Analysten für 2015 noch mit einer weiteren deutlichen Gewinnsteigerung auf 969 Mio. Euro gerechnet. Ob das haltbar ist, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
Wir sehen im Moment trotz der verspäteten positiven Kursreaktion, die allerdings auch durch die Hoffnung auf einen Kompromiss im Streit um die griechischen Staatsfinanzen hervorgerufen wurde, jedenfalls keine großen Chancen, dass die Commerzbank den seit April 2014 etablierten mittelfristigen Abwärtstrend in naher Zukunft nach oben verlassen kann.
Wir bleiben daher auf der Shortseite, erst bei Kursen über 12 Euro würde sich prozyklisch ein Seitenwechsel aufdrängen.
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