Schon vor der anstehenden Verkündung der strategischen Anpassungsmaßnahmen hat der neue starke Mann bei der Deutschen Bank, John Cryan, für einen Paukenschlag gesorgt. Mal wieder waren es aber vor allem hohe Verluste. Trotzdem muss das nicht unbedingt schlecht sein, wie auch die Börsenreaktion zeigt.
Fast 6 Mrd. Euro Abschreibungen auf die Postbank und das Investmentbanking, was im ersten Fall die Effekte der Abspaltung und im letzteren Fall die wertschmälernde Wirkung der Regulierung widerspiegelt. Außerdem wird der Buchwert an der chinesischen Bank Hua Xia Bank Co. Ltd. um 0,6 Mrd. Euro wertberichtigt.
Hinzu kommen mal wieder neue Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von 1,2 Mrd. Euro. Alles in allem wird der Verlust im dritten Quartal bei 6,2 Mrd. Euro liegen. Die Dividende für 2015 wird nun eventuell ganz gestrichen, dafür steht bei einer fast unversehrten Kernkapitalquote von 11 Prozent wohl keine weitere Kapitalerhöhung ins Haus.
Das wurde von Analysten positiv gewertet, der mögliche Dividendenverzicht aber als dicker Wermutstropfen eingestuft. Insgesamt werden von den Wertpapierexperten weitere Belastungen im Zuge der Strategieanpassung erwartet, weswegen das Papier trotz einer günstigen Bewertung von vielen als Halteposition eingestuft wird.
Wir sind da etwas anderer Meinung. Eigentlich ist davon auszugehen, dass mit der frühzeitigen Vermeldung des Quartalsverlusts der Weg freigeräumt werden sollte, damit Cryan mit den Details zur künftigen Strategie am 29. Oktober wieder für etwas bessere Stimmung sorgen kann. Denn nur mit Horrornachrichten bekommt man die Mitarbeiter (und die Investoren) nicht mit ins Boot.
Wir würden daher weiter darauf spekulieren, dass der neue Chef Ende des Monats Hoffnung auf eine bessere Zukunft weckt - und der Aktie zu einem Comeback verhilft.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Deutsche Bank nach dem großen Verlust Ende des Monats mit den Strategiedetails Hoffnung auf eine bessere Zukunft weckt, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der HypoVereinsbank mit einem aktuellen Hebel von 2,8 nutzen. Die Barriere liegt bei 16,60 Euro.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten