Nein, das war nicht berauschend, was die Deutsche Bank für das vierte Quartal und das Gesamtjahr präsentiert hat. Der kräftige Kursrutsch dürfte dennoch in erster Linie auf die zuvor erreichte Höhenluft zurückzuführen sein. Für Schnäppchenjäger bleibt das Papier interessant.
Zwischenzeitlich hatten Skeptiker angesichts der Dauerquerelen, insbesondere um die Milliardenstrafe in den USA wegen Vergehen im Vorfeld der Finanzkrise, einen Absturz der Bank befürchtet. Von einem massiven Kapitalabfluss war die Rede.
Nun versucht Vorstand Cryan die Wogen zu glätten. Zwar sei der Herbst hart gewesen, gegen Jahresende habe die Bank aber schon wieder eine Gegenbewegung beobachten können - und der Auftakt in 2017 sei besser als im Vorjahr. Insbesondere im Kapitalmarktgeschäft sieht der Chef Besserung.
Daher kann man die Zahlen für 2016 schnell abhaken. Diese waren zwar enttäuschend - die Erträge im Schlussquartal haben die Erwartungen der Analysten verfehlt, während der Nettoverlust deutlich höher ausgefallen ist - doch daraus muss kein Trend werden.
Das Marktumfeld hat sich verbessert, und ein langsamer Ausstieg der EZB aus dem Quantitative Easing könnte für weiteren Rückenwind sorgen. Die Deutsche Bank kann auf dieser Welle mitschwimmen, darf sich aber nun keine größeren Patzer mehr erlauben.
Ob die überfällige Korrektur mit dem gestrigen Kursrutsch schon abgeschlossen wurde, ist schwer zu beurteilen. Mutige kaufen den Titel in mehreren kleinen Tranchen an schwachen Tagen.
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