Die Deutsche Bank braucht mal wieder Kapital, aber die Aktie hat die Meldung erstaunlich gut verkraftet. Angesichts ordentlicher Zahlen in den ersten beiden Monaten ist der Zeitpunkt für eine Emission gut gewählt. Kurzfristig überwiegen dennoch die Risiken.
Die Deutsche Bank hat schon Verschiedenes ausprobiert, um trotz eines schwierigen Branchenumfelds und umfangreicher Altlasten zumindest in überschaubarer Zeit die Rückkehr zu einer angemessenen Rentabilität schaffen zu können. Bislang war das relativ erfolglos.
Die neuste Kehrtwende, mit der der anvisierte Verkauf der Postbank abgesagt wurde, bietet in dieser Hinsicht nicht viel Neues. Die Neueinteilung des Geschäfts in drei Bereiche ist in erster Linie ein Umtüten. Auch das IPO der Vermögensverwaltung ist kein strategischer Wurf, sondern dient vor allem der Kapitalbeschaffung. Den Löwenanteil für eine Stabilisierung der Bilanz soll aber eine Aktienemission in Höhe von 8 Mrd. Euro bringen, die in der ersten Aprilhälfte abgeschlossen werden soll.
Auch, wenn die Großaktionäre wohl signalisiert haben, mitzuziehen, bringt ein solcher Schritt eine Aktie in der Regel unter Druck. Bislang hält sich das Papier noch sehr gut, nach einem kurzen Absacker konnte die Seitwärtsrange zwischen 17 und 20 Euro vorerst verteidigt werden.
Doch obwohl die Crème de la Crème der Investmentbanken in die Transaktion involviert ist und stützend eingreifen dürften, könnte der Kurs in der Zeichnungsfrist vom 21. März bis 6. April noch einmal unter Druck geraten.
Nach der Durchführung der von den Banken garantierten Kapitalmaßnahme hat die Deutsche Bank eine Sorge weniger. Mutige Anleger nutzen daher eine Kursschwäche in der Zeichnungsphase für den Aufbau einer spekulativen Position.
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