Die Aktie der Deutschen Bank ist mit viel Schwung auf ein neues Jahrestief gefallen. Jetzt muss sich das Management schleunigst etwas einfallen lassen, denn der Vertrauensverlust kann zum Selbstläufer werden.
Das publik gewordene Vergleichsangebot der US-Behörden, das eine Strafzahlung von 14 Mrd. US-Dollar für Immobilientransaktionen aus der Zeit vor der großen Finanzkrise vorsieht, hat bei der Deutschen Bank zu einem neuen Schwelbrand geführt.
Obwohl sich die Verhandlungen noch in einem frühen Stadium befinden und eine deutliche Reduktion der Summe möglich ist, preisen die Anleger schon jetzt eine große Kapitalerhöhung ein - im besten Fall.
Denn wegen der Unsicherheit, ob die Bank überhaupt noch Kapitalgeber findet, droht eine Abwärtsspirale. Mit dem fallenden Kurs schwindet das Vertrauen - das wichtigste Kapital einer Bank - und das schwindende Vertrauen führt zu weiteren Aktienverkäufen.
Das Management muss jetzt schleunigst mit einer Kommunikationsoffensive entgegentreten, sonst könnte der Bank auch am Anleihenmarkt das Vertrauen entzogen werden - und das wäre dann tatsächlich die Existenzfrage.
Gestern geisterte bereits ein Einstieg des deutschen Staates als Notlösung herum, das stufen wir aktuell aber als unwahrscheinlich ein und höchstens als letzte Maßnahme, um eine Pleite zu verhindern. Wesentlich eleganter wäre es, wenn die Führungsgremien einen neuen Ankerinvestor präsentieren könnten, der die niedrige Marktbewertung nutzen möchte.
Es wird spannend, der Kursverfall dürfte den Handlungsdruck erhöhen. Die Aktie hat mit dem Absacker unter die bisherigen Jahrestiefs ein glasklares Verkaufssignal generiert. Wenn das nicht ganz schnell revidiert wird, dürfte der nächste Stabilisierungsversuch erst im einstelligen Kursbereich anstehen.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass der Kursverfall der Deutschen Bank mit einer Kommunikationsoffensive des Unternehmens gestoppt wird, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der Citigroup mit einem aktuellen Hebel von 4,6 nutzen. Die Barriere liegt bei 8,56 Euro.
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