Nach dem Kurssturz ist die Deutsche Bank mittlerweile fast lächerlich niedrig bewertet, Analysten sehen das KGV auf den nachhaltig möglichen Gewinn ohne Sonderbelastungen bei etwa 5. Das könnte die Konkurrenz zu einem Übernahmeangebot verleiten - oder ist das Risiko zu groß?
Obwohl das Institut zuletzt im Investmentbanking etwas an Boden verloren hat, zählt die Deutsche Bank immer noch zu den weltweit führenden Anbietern. Auch in der lukrativen Vermögensverwaltung spielt der hiesige Branchenprimus vorne mit. Als Dreingabe gibt es ein gut ausgebautes Filialnetz in Deutschland und mit der Postbank einen IPO-Kandidaten, mit dem eine Übernahme teilweise refinanziert werden könnte.
Eigentlich attraktive Rahmenbedingungen für eine Übernahme, die nach dem Kursabsturz von mehreren Seiten ins Gespräch gebracht wurde. Wären da nicht die Altlasten und bilanziellen Risiken der Deutschen Bank.
Mit großer Zuverlässigkeit sind in den letzten Jahren immer neue Verfehlungen aus der Vergangenheit aufgetaucht, die Aufwendungen in zweistelliger Milliardenhöhe für Rechtsverfahren und Entschädigungen nach sich zogen. Ein Ende ist trotz aller Managementbemühungen im Moment noch nicht absehbar.
Kaum besser sieht es bilanziell aus. Die Bilanzsumme der Deutschen Bank beläuft trotz aller Konsolidierungsanstrengungen sich immer noch auf rund 1,6 Bio. Euro - bei einem Eigenkapital von unter 70 Mrd. Euro. In Zeiten großer Marktverwerfungen bei den Energierohstoffen und in den Schwellenländern könnte da die ein oder andere Bombe drin verborgen sein, deren Explosion für zusätzliche Verluste sorgt.
Das ist natürlich spekulativ, aber das Übernahmeszenario ist es auch. Aktuell halten wir ein konkretes Angebot für sehr unwahrscheinlich. Wettbewerber dürften auf jeden Fall abwarten, ob John Cryan mit den Aufräumarbeiten vorankommt - und gegebenenfalls erst dann zuschlagen.
Die Phantasie, die aus der sehr niedrigen Bewertung resultiert, könnte trotzdem dafür sorgen, dass der Aktie nach dem Absturz bald eine kräftige Gegenbewegung gelingt.
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