Die Erholungsrally bei der Aktie der Deutschen Bank läuft bislang mit ungebrochener Dynamik. Im Hintergrund lauern aber die Risiken, und die Kernfrage bleibt, ob und wann diese wirksam werden.
Satte 35 Prozent hat die Aktie vom Tief zugelegt. Und trotzdem ist das im Langfristchart nicht mehr als ein kleiner Haken am Ende. Die Verluste vorher waren so hoch, dass der bisherige Pullback kaum ins Gewicht fällt.
Rein optisch traut man der Aktie locker Kurse über 20 Euro zu, und das würde immer noch als Gegenbewegung durchgehen. Die Frage ist allerdings, ob die Risiken, die den Absturz herbeigeführt haben, die Erholung nicht vorher abwürgen.
Die Deutsche Bank steht von allen Seiten unter Druck. Die Regulierung zieht die Zügel weiter an (Stichwort: Stresstest), das Kerngeschäft Investmentbanking lahmte zuletzt, Sünden der Vergangenheit lasten wie ein Mühlstein auf den Ergebnissen und im Kreditbereich drohen neue Turbulenzen.
Diese Problemfelder haben ein unterschiedliches Gewicht und als echte Gefahr für die Erholung sehen wir nur einen Punkt. Die Verschärfung der Regulierung ist ein kontinuierlicher Prozess, der mit dem Absturz weitgehend eingepreist sein sollte. Auch die Erwartungen an das Investmentbanking dürften nun gedämpft sein. Im Hinblick auf Sonderbelastungen aus Rechtsstreitigkeiten bleibt wiederum zu hoffen, dass Cryan mit der Bilanz 2015 kräftig aufgeräumt hat, um nun bessere Zahlen präsentieren zu können.
Bleiben die Kreditmärkte, hier sehen wir die größte Gefahr. Denn der Absturz des Ölpreises hat weitreichende Konsequenzen, großvolumige Kreditausfälle im Energiesektor sind nicht ausgeschlossen. Sobald hier eine Hiobsbotschaft kommt, könnte die Kurserholung im Bankensektor allgemein zu Ende sein.
Bis dahin kann es aber noch dauern, es lohnt sich daher wegen des nach wie vor bestehenden Erholungspotenzials auch jetzt durchaus noch bei der Aktie der Deutschen Bank long dabei zu sein. Gegen das Risiko einer erneuten Trendwende sichert man sich am besten mit dem Nachziehen eines Stop-Losses ab.
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