Die Aktie der Deutschen Bank hat nach einem dramatischen Absturz, der sogar von Diskussionen um die Liquiditätslage des Finanzinstituts begleitet wurde, im zweiten Halbjahr 2016 eine erste große Erholungsbewegung gestartet. Daran konnte der Wert im laufenden Jahr nicht anknüpfen. Noch dominieren die Zweifel, ob das Geschäftsmodell von Deutschlands Branchenprimus tragfähig ist und weitere große und teure Verstöße gegen die Regulierung verhindert werden können. Doch es gibt durchaus Fortschritte.
Die Krise der Deutschen Bank wurde begleitet von mehreren Strategieschwenks, die den Suchprozess nach einer adäquaten Antwort auf die schwierigen Rahmenbedingungen (Stichwort: Nullzinsen) verdeutlichen. Zeitweise wurde vor allem auf das Investmentbanking gesetzt, dann stand der Ausbau der Vermögensverwaltung im Fokus. Die Postbank sollte hingegen abgespalten werden. Im März kam dann der U-Turn, CEO John Cryan setzt nun auf drei Säulen: das Privat- und Firmenkundengeschäft (mit integrierter Postbank), das Investmentbanking und das Asset Management.
Ein Minderheitsanteil des letztgenannten Bereichs soll voraussichtlich Anfang 2018 an die Börse gebracht werden, um so das Wachstum forcieren zu können. Ein gelungenes IPO dürfte sicherlich auch die Aktie der Deutschen Bank in ein neues Licht rücken, zumal es auch an anderen Stellen substanzielle Fortschritte gibt. Durch eine große Kapitalerhöhung mit einem Volumen in Höhe von 8 Mrd. Euro konnte zuletzt die geringe Eigenkapitalausstattung verbessert werden, und das erste Quartal hat mit einem Überschuss von 575 Mio. Euro verdeutlicht, dass die Deutsche Bank unter positiven Rahmenbedingungen durchaus deutlich profitabel wirtschaften kann.
Die Zahlen der ersten drei Monate dürften so nicht aufs Jahr hochgerechnet werden, das zweite Quartal könnte wieder schwächer werden. Dennoch sind bei der Deutschen Bank Fortschritte erkennbar, fundamental…
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