Die Deutsche Bank bleibt in Nöten. Aktuell wurden die Börsianer von einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg erschreckt, der erneut etwas mit dem Geldwäsche-Skandal rund um die Danske Bank zu tun hat.
Wie die US-Agentur Bloomberg mitteilte, soll angeblich die US-Notenbank Fed eine offizielle Überprüfung gestartet haben. Dabei geht es um Gelder, welche die Deutsche Bank im Auftrag der estnischen Tochter der Danske abgewickelt hatte. Und die Höhe ist kein Pappenstiel, schließlich geht es hier um rund 200 Milliarden Dollar, davon allein 150 Milliarden Euro, die durch die Systeme der Deutschen Bank flossen.
Allerdings dementierte die Deutsche Bank gleich, dass es solche Fed-Untersuchungen geben würde. Doch räumte man auch wieder ein, dass man beim Thema Geldwäsche auch von „Regulierungs- und Strafverfolgungsbehörden aus der ganzen Welt“ kontaktiert würde, was immer das konkret heißen mag. Inzwischen hat man sich auf den Standpunkt zurückgezogen, dass man als Korrespondenzbank nichts von den entsprechenden Machenschaften wissen konnte und musste. Ob das letztlich rechtlich zu halten ist, bleibt abzuwarten.
Was der Bank derzeit eindeutig fehlt, ist ein positiv besetztes Thema. Die immer wieder durch den Markt geschobenen Fusionsspekulationen in Richtung Commerzbank oder einer anderen europäischen Großbank überdauern meist nur ein, zwei Tage.
Nachhaltiger wäre es, wenn der Deuschen Bank die Wende im Kerngeschäft gelingen würde. Diesbezüglich ließ es sich Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing nicht nehmen, in Davos für sein Bankhaus zu werben. Im schweizerischen Ski-Ort treffen sich derzeit bekanntlich die sogenannten Mächtigen der Welt zum Gedankenaustausch. Eine Gelegenheit, die auch Sewing nutzt. So erklärte der Vorstandschef am Rande der Tagung, dass man weiter auf gutem Wege sei, wie geplant die Rückkehr in die Gewinnzone zu schaffen.
Sewing selbst hatte ursprünglich das Ziel ausgegeben, 2018 wieder einen Konzerngewinn auszuweisen. Nimmt man seine aktuellen Äußerungen, dürfte das Institut dies wohl letztlich auch geschafft haben. Die spannende Frage wird sein, wie stark das Plus ausgefallen ist. Die Präsentation der Jahresergebnisse ist derzeit für den 1. Februar eingesetzt.
Dennoch: Auch wenn das Kreditinstitut tatsächlich die Rückkehr in die Gewinnzone erreicht haben soll, so baut dieses wohl hauptsächlich auf Kosteneinsparungen auf. Eine echte neue Wachstumsstrategie, wie sie insbesondere auch die amerikanischen Wettbewerber aufweisen können, ist dagegen noch nicht wirklich in Sicht. Deshalb dürfte auch die Aktie der Deutschen Bank vorerst kaum als Turnaround-Chance gelten.
Zwar hatte der Titel in den vergangenen Tagen ebenfalls Boden gutmachen können und kratzt erneut an der Marke von 8 Euro. Doch der bisherige Abwärtstrend ist damit noch lange nicht gebrochen. Eine interessante technische Ausgangslage würden wir erst im Bereich 9/9,50 Euro sehen. Deshalb bestätigen wir aktuell unser bisherigen Votum, weiter abzuwarten.
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