Noch im Spätsommer wurde die Deutsche Bank nach einem Fall der Aktie auf den tiefsten Stand seit mehr als 20 Jahren als Pleitekandidat gehandelt. Seitdem hat der Kurs um mehr als 80 Prozent zugelegt. Es findet eine Neubewertung statt - aus gutem Grund.
Im Spätsommer eskalierte nach schwachen Zahlen aus der Branche die Sorge, dass Banken in Europa kein Geld mehr verdienen können. Die großen Probleme italienischer Institute mit faulen Krediten schürten zudem die Furcht vor einer Bankenkrise auf dem Kontinent.
In letztgenanntem Punkt gibt es seitdem wenig Fortschritte, die wankende Bank Monte dei Paschi kämpft immer noch verzweifelt um ihren Sanierungsplan, und auch Unicredit muss sich mit einer riesigen Kapitalerhöhung erst noch aus der Schusslinie bringen.
Und doch hat die Deutsche Bank derweil eine große Kurserholung geschafft. Der Grund dafür dürfte vor allem der Zinssektor sein. In den USA hat sich im Jahresverlauf eine radikale Wende vollzogen, die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen haben sich vom Jahrestief knapp über 1,3 Prozent im August mittlerweile auf 2,6 Prozent in etwa verdoppelt. Und auch die Umlaufrendite deutscher Rentenpapiere mit höchster Bonität hat sich von zwischenzeitlich -0,29 Prozent wieder in positives Terrain vorgearbeitet.
Es ist wieder Musik drin im Anleihengeschäft, und das Zinsumfeld beginnt sich zu normalisieren. Beides sind sehr gute Nachrichten für das operative Geschäft der Deutschen Bank, weshalb der Kursanstieg nachvollziehbar ist.
Wer auf dem aktuellen Niveau noch einsteigt, muss sich auf eine erhöhte Schwankungsintensität und Rückschläge aufgrund von kurzfristigen Gewinnmitnahmen gefasst machen. Mittelfristig hat die Aktie der Deutschen Bank noch weiteres Aufwärtspotenzial, wenn sich die Normalisierung der Rahmenbedingungen fortsetzt.
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