Die Deutsche Bank kommt nicht aus ihrem Stimmungstief. Kein Wunder, spekulieren doch immer mehr Analysten darauf, dass die Aktie neue Tiefstkurse erreicht.
Nach den durchaus positiv aufgenommenen Quartalszahlen hat sich die Stimmung gegenüber der Deutschen Bank wieder ins Negative gedreht. Was auch mit neuen Analysen zu tun hat. So hat sich gerade die Berenberg-Bank zu Wort gemeldet. Der zuständige Analyst zeigte sich in einer aktuellen Studie pessimistisch, was die zukünftigen Kapitalrenditen von Deutschlands größter Privatbank angeht.
So rechnet er für das Jahr 2020 mit einer Kapitalrendite von nur 3 %, was geradezu konträr zu den Bank-Prognosen ist. Außerdem soll das Kreditinstitut weitere Marktanteile verlieren, weshalb er auch seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie in den nächsten beiden Jahren um über 80 % bzw. über 50 % senkte. Im Ergebnis verteilte er nur noch ein Kursziel von 8 Euro, ein Drittel weniger als bisher.
Wenn es sich nur um eine negative Analyse handeln würde, könnte die Aktie dies vielleicht wegstecken. Doch immer mehr Analysten senken den Daumen. Insgesamt sind es mittlerweile fünf große Häuser, die ein Kursziel von 8 Euro bzw. sogar 7,50 Euro ausgegeben haben. Letzteres kommt von der besonders skeptischen Citigroup. Sollte die Bank dieses Niveau tatsächlich erreichen, wäre dies das niedrigste Kursniveau seit Jahrzehnten.
Kein Wunder, dass in diesem Umfeld die Aktie wieder sichtbar schwächelt. Nachdem im Zuge der Quartalszahlen im Juli eine recht ansprechende Erholungsphase von dem Ausgangspunkt bei rund 9 Euro auf zeitweise sogar über 11 Euro erreichte, ging es mittlerweile wieder unter die 10 Euro-Marke. Damit hat sich auch die Charttechnik erneut stark eingetrübt, da die Aktie nun auch unter der bei Kurzfrist-Tradern beliebten 38-Tage-Linie liegt.
Aktuell erschwerend kommt hinzu, dass es Spekulationen gibt, die Bank könnte sich aus Russland zurückziehen. So hat die Londoner Filiale der russischen Regierung im Juni im Rahmen ihrer „Know-Your-Customer“-Dokumentation einen Fragenkatalog geschickt, der bislang wohl nicht beantwortet wurde. Hier könnte sich die Bank entscheiden, die entsprechenden Geschäftsbeziehungen zu beenden. Russische Quellen wiegeln hier derzeit noch ab.
Dennoch schafft das erneut ein negatives Umfeld für die Aktie. Ob sich daraus dann tatsächlich der von Analysten prognostizierte neue Abwärtsdruck ergibt, bleibt abzuwarten. Anleger sollten sich hier aber auf jeden Fall erst einmal defensiv positionieren.
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