Die Deutsche Bank hat mit den Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2022 (per 31.12.) positiv überrascht und die Schätzungen der Analysten getoppt. Wohl aufgrund der überaus starken Kursentwicklung im bisherigen Verlauf des Oktobers nahmen Anleger jedoch zunächst Gewinne mit.
Bei Gesamterträgen von fast 21 Mrd. Euro (9M 2021: 19,5 Mrd. Euro) erzielte das Geldhaus nach Unternehmensanagaben im Neunmonatszeitraum 2022 ein Konzernergebnis von über 3,2 Mrd. Euro (9M 2021: rd. 1,8 Mrd. Euro). Am stärksten entwickelten sich dabei die Erträge im Geschäftsbereich Unternehmensbank, die um 20 Prozent vorankamen. Für das Gesamtjahr peilt die Bank unverändert Gesamterträge zwischen 26 und 27 Mrd. Euro an. Erfreulich ist zudem die Entwicklung der Rendite auf das materielle Eigenkapital: Nach 4,8 Prozent im Neunmonatszeitraum des Vorjahres stieg diese aktuell auf 8,1 Prozent. Für das Gesamtjahr will CEO Christian Sewing die zuvor prognostizierten 8,0 Prozent einhalten.
Insgesamt profitierte die Deutsche Bank vorrangig vom gestiegenen Zinsumfeld. Inwieweit dieses jedoch auch mittelfristig die zukünftigen Belastungen durch höhere Energiepreise überkompensieren kann, ist aktuell schwer zu beziffern. Im Vergleich zu Industrieunternehmen, die einen hohen Einsatz von Energie zur Produktion benötigen, sind Banken im Allgemeinen aber klar im Vorteil. Zudem lassen sich dort Regelungen zum mobilen Arbeiten leichter umsetzen, was Energiekosten sparen kann. Unsere Erwartung, dass sich die Erträge im Zinsgeschäft wegen der steigenden Umlaufrendite spürbar verbessern, ist eingetreten. Die Aktie bleibt für uns unverändert ein Favorit im Finanzsegment.
(aktien-global, 26.10.2022, 12:40 Uhr)
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