Die Deutsche Bank hat im laufenden Jahr allen Anlegern den Nerv geraubt. Die nicht enden wollenden Probleme mit Skandalen und Sonderkosten haben die Doppelspitze aus dem Amt gekegelt. Aber auch der neue starke Mann John Cryan konnte bislang keine Aufbruchstimmung erzeugen und hat die Aktie auf einen Mehrjahrestiefstand geschickt. 2016 kann es eigentlich nur noch besser werden - oder doch nicht?
Große Hoffnung war mit der Strategiepräsentation von John Cryan im Oktober verbunden. Danach dominierte die große Enttäuschung. Der neue Chef sieht die Deutsche Bank als Sanierungsfall, kündigte harte Schnitte und einen Schrumpfkurs an und hat auch gleich die Dividende gestrichen.
Zwar soll am Ende des Weges ein skandalfreies und deutlich profitableres Geschäft stehen, aber der Weg bis dahin ist lang und beschwerlich. Dafür haben die Anleger, nach erneuten Sonderaufwendungen in Milliardenhöhe, keine Geduld mehr, eine Verkaufswelle war die Folge der Enttäuschung.
Und auch viele Analysten haben auf die wenig erbaulichen kurzfristigen Perspektiven reagiert und sowohl die Ertragsschätzungen als auch das Kursziel zusammengestrichen. Die meisten Researchabteilungen sehen die Aktie der Deutschen Bank nur noch als Halteposition.
An der Börse ist der Wert im Zuge dessen im Rahmen eines intakten langfristigen Abwärtstrends auf die Tiefstände aus den Jahren 2011 und 2012 zurückgefallen. Hält die Marke von 20 Euro nicht, ist technisch sogar der Weg bis zum Tief während der Finanzkrise (13,33 Euro) frei.
Noch aber hat die Aktie hier eine neue Chance für einen Boden, und dafür gibt es zumindest zwei Argumente. Zum einen sehen die Analysten trotz allem noch die Chance auf einen Gewinn je Aktie von 2,60 Euro in 2016, was einem KGV von lediglich 8,4 entspricht. Und zum anderen könnte John Cryan zum Start die Lage möglichst schwarz gemalt haben, um harte Maßnahmen durchzusetzen. Im nächsten Jahr will aber auch er sicherlich erste Erfolgsmeldungen präsentieren, um Anleger und Mitarbeiter im Boot zu halten.
Die Aktie der Deutschen Bank ist daher auf dem aktuellen Niveau eine spekulative Longposition, einen Stop-Loss kann man bei 19,50 Euro platzieren.
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