Nach den Zahlen für 2017 wurde die Aktie der Deutschen Bank am letzten Freitag massiv abgestraft. Der Wert hat sich damit dem Tief der letzten zwölf Monate genähert. Doch so schlecht, wie das suggeriert, sieht es vielleicht gar nicht aus.
Die Deutsche Bank findet kein Mittel gegen die Ertragserosion, auch das vierte Quartal 2017 ist wieder schwach ausgefallen. Die Einnahmen sind so im Gesamtjahr um 12 Prozent auf 26,4 Mrd. Euro zurückgegangen, bereinigt um Einmaleffekte belief sich das Minus immer noch auf 5 Prozent – eine Enttäuschung.
Nachhaltig aufgeschreckt wurden Analysten und Anleger vor diesem Hintergrund durch die Mitteilung, dass die Bank auch die angekündigten Kosteneinsparungen nicht realisieren kann. Im vierten Quartal sind die bereinigten Kosten um 3 Prozent auf 6,3 Mrd. Euro gestiegen, für 2018 werden nun 23 statt 22 Mrd. Euro anvisiert. Das wurde in zahlreichen Analysen bemängelt.
Goldman Sachs indes weist auch auf ein wichtiges Upside-Potenzial hin, das aus höheren Zinsen resultiert. Aktuell steigen sowohl in Deutschland als auch in den USA die Marktzinsen langlaufender Anleihen deutlich an. Goldman zitiert die Bank mit der Aussage, dass ein Anstieg des Marktzinsniveaus um 1,0 Prozent die Erträge der Deutschen Bank um 1,9 Mrd. Euro erhöht.
Hier liegt eine große Erholungschance für die Aktie. Wir halten einen weiteren Anstieg der Marktzinsen im laufenden Jahr für nicht unwahrscheinlich. Nach einer erneuten Bodenbildung, idealerweise über dem Tief aus dem letzten August/September, könnte die Aktie wiederentdeckt werden.
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