Der Milliardenverlust, der von der Deutschen Bank für das dritte Quartal vermeldet wurde, stellt erst den Anfang der Aufräumarbeiten von John Cryan dar. Alle Beobachter sind sich sicher, dass der neue starke Mann massiv durchgreifen wird. Das wird zunächst weiter Geld kosten, macht die Aktie aber trotzdem interessant.
Cryan hat das erste Quartal, das er als Chef zu verantworten hat, mit einem Rekordverlust von 6,2 Mrd. Euro abgeschlossen. Dabei wurden im großen Maßstab Bilanzwerte bereinigt (u.a. von der Postbank und vom Investmentbanking), aber auch neue Rückstellungen für Rechtsverfahren gebildet.
Es dürfte zu den vordringlichsten Zielen von Cryan zählen, die leidige Serie von gewaltigen Strafzahlungen endlich zu beenden. Zuletzt mussten mal wieder 120 Mio. US-Dollar für Manipulationen bei Credit Default Swaps zwischen 2008 und 2013 gezahlt werden. Der Skandal um Geldwäsche in Russland könnte deutlich teurer werden, nachdem nun auch die US-Behörden eine Untersuchung aufgenommen haben.
Es ist nicht abzusehen, wann die Belastungen aus den ausgeuferten und offenbar nicht beherrschbaren Praktiken enden. Klar ist aber: Cryan dürfte hier zukünftig wesentlich kompromissloser zu Werke gehen, als seine Vorgänger. Das ist die große Chance für die Aktie der Deutschen Bank.
Das Papier ist auf die Tiefstände von 2014 zurückgefallen, hat aber immer noch die Chance für einen Boden. Die Konsensschätzung für 2016, die der Bank wieder einen Gewinn von 3,8 Mrd. Euro zutraut, woraus ein KGV von lediglich 7,8 resultiert, signalisiert eine sehr günstige Bewertung.
Kann Cryan die Anleger davon überzeugen, dass er dieses Potenzial heben wird, weist die Aktie von dem aktuellen Niveau erhebliches Erholungspotenzial auf.
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