Nach dem starken ersten Halbjahr grübeln die Anleger, ob Gold noch Restpotenzial für 2016 aufweist. Abseits dieser kurzfristigen Betrachtung sollte sich der mittelfristige Aufwärtstrend fortsetzen, wenn eine wichtige Bedingung erfüllt ist.
Gold ist weiter im Konsolidierungsmodus, gestern wurde die untere Begrenzung des in den letzten Wochen ausgebildeten Seitwärtskorridors bei 1.300 US-Dollar durchbrochen, die nächste Unterstützung wartet nun bei 1.250 US-Dollar. Derzeit fehlen neue Triebfedern, der Fokus richtet sich vor allem auf die Inflation und die nächsten Schritte der großen Zentralbanken.
In den USA hat die Preissteigerungsrate die Talsohle verlassen, große Zuwächse sind aber nicht in Sicht. In Europa, China und Japan wird hingegen weiterhin eher ein Kampf gegen deflationäre Tendenzen geführt.
Und das mit bislang relativ bescheidenem Erfolg. Und trotzdem zögern die Zentralbanken, die Liquiditätsprogramme in bisheriger Form fortzuführen. In Japan wechselt die Notenbank gerade von Quantitative Easing auf eine direkte Zinssteuerung, die EZB hat ihr Anleihenkaufprogramm, das im nächsten März endet, noch nicht verlängert. Und die FED versucht sogar, ein bißchen an der Zinsschraube zu drehen, ist dabei aber ängstlich und zögerlich.
Und das, obwohl die Konjunkturdaten der letzten Wochen eher durchwachsen als gut waren. Aus dieser Mischung resultiert eine gewisse Ratlosigkeit an den Märkten, die nicht nur bei Gold, sondern auch im Aktienbereich zu beobachten ist.
Dennoch: Mittelfristig könnte es für das Edelmetall weiter nach oben gehen, da es im Moment zu den wenigen liquiden Möglichkeiten zählt, das Portfolio (abseits von Aktien) etwas zu diversifizieren.
Für weitere Kurssteigerungen müsste aus unserer Sicht lediglich eine Voraussetzung erfüllt sein: Die Weltkonjunktur muss weiter moderat wachsen - damit die Deflationssorgen nicht erneut eskalieren - und die Notenbanken bleiben trotzdem weiter sehr zögerlich mit einer Eindämmung der der Liquiditätsflut. In diesem nicht ganz unwahrscheinlichen Szenario sollte die Liquidität den Goldpreis früher oder später hochdrücken. Die aktuelle Schwächephase kann man spekulativ mit Abgreiflimits nutzen.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass es den Goldpreis mittelfristig weiter nach oben zieht, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der Deutschen Bank mit einem aktuellen Hebel von 3,3 nutzen. Die Barriere liegt bei 917,85 US-Dollar.
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