Trotz der hohen Kursverluste im Schlussquartal 2016 hat sich Gold die Chance auf eine mittelfristige Trendwende erhalten. Die nächsten Monate werden die Entscheidung bringen, das Zusammenspiel von zwei Determinanten ist von überragender Bedeutung.
Nach der heftigen Korrektur war Gold Mitte Dezember letzten Jahres stark überverkauft, die anschließende Erholung ist somit folgerichtig, der Zustand wurde inzwischen komplett abgebaut. Jetzt ist das Edelmetall tendenziell schon überkauft.
Die Marke von 1.200 US-Dollar dürfte daher kurzfristig kaum nachhaltig übertroffen werden, zumal die Zwischentiefs aus dem ersten Halbjahr 2016 in der Nähe dieser Marke einen kräftigen Widerstand darstellen.
Nach einer neuerlichen Konsolidierung hätte Gold dann aber die Chance, mit dem Überwinden dieser Marke eine Umkehrformation in Form einer umgedrehten Schulter-Kopf-Schulter über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren zu vollenden.
Ob das gelingt, hängt vor allem vom Zusammenspiel von Zentralbankpolitik und Inflation ab. Sollte die Inflation weiter anziehen und die Notenbanken nicht mit sehr entschlossenen Zinserhöhungen gegensteuern, sollte Gold als Inflationsabsicherung stark profitieren. Gleiches gilt für ein Szenario mit eher niedriger Inflation, falls dies die Hüter der Geldwertstabilität (insb. in den USA) von weiteren Erhöhungsschritten abhält.
Wir sehen also Gold nur in einem Fall als Verlierer, nämlich dann, wenn der Preisauftrieb moderat bleibt, die Notenbanken - perspektivisch auch in Europa - aber trotzdem kräftig an der Zinsschraube drehen.
Da dieses Szenario nicht unser Favorit ist, raten wir dazu, die Goldposition in der nächsten Konsolidierungsrunde auszubauen.
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