Seit Mitte Februar bewegt sich Gold unter großen Schwankungen mehr oder weniger seitwärts. Die Anleger warten auf neue Impulse, in den Blickpunkt könnte bald der Zweitrundeneffekt kommen.
Der Goldpreis wird stark beeinflusst vom Realzins und bewegt sich damit im Spannungsfeld zwischen der Zentralbankpolitik und der Inflation. In den USA haben sich zuletzt die Anzeichen verdichtet, dass die FED im Juni den Leitzins erneut anheben könnte. Damit würde weiter eine Politik der moderaten Straffung verfolgt.
Und auch in Europa könnte die geldpolitische Wende anstehen. Medienberichten zufolge will die EZB die Märkte ab dem Juli langsam auf ein Auslaufen des Anleihenkaufprogramms einstimmen. Die erste Zinserhöhung soll aber wohl nicht vor Ende 2018 kommen.
Steigende Leitzinsen – zumindest perspektivisch – sind schlecht für das zinslose Gold. Es sei, denn die Zentralbanken agieren zu vorsichtig, und die Inflation galoppiert davon. Dann wäre Gold wieder als Wertabsicherung gefragt.
In den letzten zwölf Monaten hat die Inflationsrate in den USA und in der Eurozone deutlich zulegt und im Februar ein vorläufiges Peak bei 2,7 bzw. 2,0 Prozent erreicht, seitdem geht es wieder abwärts.
Eine große Rolle spielt dabei die Erholung der Ölpreise, dieser Effekt läuft langsam aus. Jetzt wird es entscheidend sein, ob es zu Zweitrundeneffekten kommt, ob also die Arbeitnehmer angesichts eines insgesamt hohen Beschäftigungsniveaus vor dem Hintergrund der gestiegenen Inflation auch höhere Lohnforderungen stellen, die dann wiederum die Unternehmen zu Preisanhebungen verleiten könnte.
Dieses Szenario ist der Albtraum der Zentralbanken und eine große Chance für den Goldpreis. Es wird allerdings noch etwas dauern, bis sich zeigt, ob die Lohnforderungen jetzt auf eine höhere Dynamik zusteuern.
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