Gold hat zuletzt noch einen Versuch unternommen, die Marke von 1.300 US-Dollar zurückzuerobern – dann wurde der kurzfristige Abwärtstrend fortgesetzt. Im Moment dominiert der Zins- den Inflationsfaktor.
In den USA ist die Inflation zuletzt um 2,8 Prozent geklettert, der höchste Anstieg seit 2012. Und auch Europa hat die Stagnationsphase längst hinter sich gelassen. Mit einem Sprung auf 1,9 Prozent hat sich die Preissteigerungsrate im Mai dem Zielwert der EZB (2,0 Prozent) deutlich angenähert.
Eigentlich sollte das eine Steilvorlage für den klassischen Inflationsschutz Gold sein, doch stattdessen bewegt sich das Edelmetall in einem kurzfristigen Abwärtstrend.
Zwei Faktoren halten wir dabei für ausschlaggebend. Offenbar wird den Notenbanken am Markt zugetraut, ausreichend dagegen zu halten. Und in der Tat hat die FED den Kurs mit der jüngsten Zinserhöhung um 25 Basispunkte etwas verschärft, für das laufende Jahr werden nun vier statt zuvor drei Zinsschritte erwartet. Und die EZB hat zumindest das Auslaufen des Anleihenkaufprogramms bis Ende des Jahres in Aussicht gestellt – ein erster Schritt zum Start des Zinserhöhungszyklus.
Hinzu kommt in den letzten Monaten die Belastung aus dem wiedererstarkten US-Dollar. Von Januar 2017 bis Januar 2018 hat der handelsgewichtete Außenwert der amerikanischen Währung nach einer zuvor massiven Rally deutlich korrigiert. Seit Anfang Februar geht es nun aber wieder kräftig bergauf – zeitgleich hat Gold seinen Aufwärtstrend beendet.
Im Moment ist der Trend für das Edelmetall daher ganz klar negativ, technisch würde sich das erst mit einem Rebound über die Marke von 1.300 US-Dollar ändern. Dafür müssten vermutlich die Inflationssorgen am Markt noch deutlich zunehmen.
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