Mit der relativen Stärke der Aktie der Deutschen Bank ist es vorbei. Monatelange hatte das Institut gegenüber anderen Schwergewichten aus Europa die Nase vorn, seit Mitte März hat sich der hiesige Branchenprimus aber der allgemeinen Schwindsucht angeschlossen.
Dies ist zum einen auf die Fülle der Negativmeldungen zurückzuführen, die von der Beteiligung des Instituts an skandalösen Beratungs- und Geschäftspraktiken stammen. Vom US-Immobilienskandal, bei dem das Institut selbst gegen empfohlen Produkte gewettet hatte, über mangelhaft erklärte Zinswetten der Kommunen bis zum jüngsten Libor-Skandal – überall ist die Deutsche Bank dabei und muss sich mit zahlreichen juristischen Scharmützeln herumgeschlagen.
Und nun wackelt auch noch das Kerngeschäft. Die neue Doppelspitze Jain/Fitschen erwägt offenbar die Kürzung von zehn Prozent der Stellen im Bereich Investmentbanking, der traditionellen Ertragsperle des Konzerns. Das spricht für ein schwaches Geschäft im ersten Halbjahr.
Entsprechend wirkt die Aktie der Deutschen Bank aktuell wenig verlockend. Interessierte Anleger sollten einen abschließenden Sell-off mit hohen Umsätzen abwarten, bevor sie bei der Bank einsteigen.
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