Obwohl die Märkte wieder besser laufen, sind die Zahlen der deutschen Großbanken noch mau. Das ist aber vor allem auf individuelle Probleme zurückzuführen. Während die Commerzbank noch an den Strukturen im Privatkundengeschäft feilt, um auch in einem Niedrigzinsumfeld zufriedenstellende Erträge zu erwirtschaften, kämpft die Deutsche Bank mit Altlasten.
Die Kosten der Konzernrestrukturierung und vor allem Milliardenrückstellungen für Rechtsstreitigkeiten nach zahlreichen Skandalen haben der Deutschen Bank im Schlussquartal 2012 einen Verlust von rund 2,2 Mrd. Euro beschert. Der Jahresgewinn reduzierte sich infolgedessen um 85 Prozent auf 0,6 Mrd. Euro.
Es wirkt, als wolle die Doppelspitze Jain und Fitschen reinen Tisch machen, um ab 2013 wieder bessere Zahlen präsentieren zu können. Das könnte funktionieren, wenn die Märkte weiter mitspielen und die Bank neue Skandale und Rechtsstreitigkeiten vermeiden kann.
Die Anleger sind jedenfalls bereit, einen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Die Aktie der Deutschen Bank hat den Widerstand bei 36,24 Euro, resultierend aus dem Zwischenhoch im November, überwunden und bewegt sich auf die 40 Euro Marke zu. Sollte diese geknackt werden, hätte der Wert seine Bodenbildung abgeschlossen.
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